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gelesen: Die Stein-Strategie: Von der Kunst, nicht zu handeln – Friebe

Die teilweise erschütternde Qualität moderner Managementbücher sagt wahrscheinlich mehr über die Qualität deren Leser als über die intellektuellen Fähigkeiten der Autoren. Würde sich so ein Quatsch, wie die „Mäuse-Strategie“ oder die „Kakerlaken-Strategie“ nicht in so hohen Stückzahlen verkaufen, würden solche Bücher auch nicht geschrieben.

Ich hätte die Stein-Strategie von Friebe in die gleiche Ecke geschoben und damit nicht gelesen, wenn ich nicht durch eine Facebook-Empfehlung auf seinen Vortrag zu dem Buch auf der diesjährigen re:publica gestoßen wäre.

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Friebe hat bei mir damit einen Nerv getroffen. Wenn ich heute bei einem Vortrag ins Publikum fragen würde, ob sie nicht auch der Meinung sind, dass wir in einem unglaublich schnellen Wandel leben, der sich auch noch von Jahr zu Jahr beschleunigt, dann würde ich vielfaches bestätigendes Nicken ernten.

Wirklich?

Ist das Bewusstsein, in hektischen und bedeutenden Zeiten zu leben nicht vielleicht nur eine Form von Gegenwartseitelkeit?

Welche umwälzende Erfindungen haben wir denn in den letzten 20 Jahren wirklich gesehen, die unser Leben genauso nachhaltig beeinflusst haben, wie die Erfindung des Auto, des Penicillins oder sogar des elektrischen Stroms? Möglicherweise war das Internet so eine Erfindung. Vielleicht ist das Netz aber bei weitem nicht so eine bedeutende Erfindung, wie wir heute glauben. Wir werden es wahrscheinlich erst später wissen.

Leben wir heute nicht eher in einer Zeit, die im Vergleich mit anderen Epochen eher innovationsarm wahrgenommen werden wird? Wer weiß das schon.

Vor allem in ansonsten inhaltlich eher dürftigen Vorträgen wird man irgendwann zu hören bekommen, dass nicht die Großen die Kleinen, sondern die Schnellen die Langsamen schlagen werden. Das war noch nie richtig. Weder war amazon der erste Internetbuchhändler, noch Google die erste Suchmaschine, noch war Facebook das erste Social-Network.

Friebe befasst sich neben dem Versuch einer historischen Einordnung mit der Frage, ob die Kunst des Nichthandelns nicht völlig unterschätzt wird. Und das gelingt ihm so gut,  dass ich schwer ins Grübeln gekommen bin.

Das Buch hätte nicht ganz so ausführlich geraten müssen. Eine Empfehlung ist es trotzdem, vor allem für all die wahnsinnigen Aktivitätsjunkies, die mit Ihrem hektischen Führungsgehabe oft mehr Schaden anrichten als Nutzen stiften.

Bewertung: *****

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