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gelesen: Breaking News – Frank Schätzing

Ich bin ein bekennender Fan von Schätzing. Ich fand schon den Schwarm und Limit richtig gut. Mit Breaking News hat er mal wieder einen radikalen Kurswechsel hingelegt. Statt Science Fiction und Naturwissenschaften bekommen wir hier einen Thriller, der eigentlich ein Geschichtslehrbuch zum Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern ist.

Die Rezensionen auf amazon fallen wie immer bei Schätzing sehr gemischt aus. Es gibt fast genauso viele 5 wie 1 Sterne Bewertungen. Die meisten der 1 Serne Bewertungen bemängeln seine Langatmigkeit. Das hat mich bei seinen bisherigen Büchern nicht gestört. Im Gegenteil, ich fand das immer seine Stärke.

Allerdings muss ich gestehen, dass auch ich bis ca. 30% des Buches nicht sicher war, ob ich es zu Ende lesen werde. Es strengt am Anfang sehr an. Die unterschiedlichen Handlungsstränge scheinen zunächst gar nichts miteinander zu tun zu haben und er holt schon sehr weit aus, bis man erkennen kann, was es werden soll. Danach habe ich es allerdings nicht mehr freiwillig aus der Hand gelegt.

Die Geschichte dreht sich einerseits um einen deutschen Krisenreporter, der durch einen katastrophalen Fehler einen Bundeswehreinsatz in Afghanistan stört, was mehreren Menschen einschließlich seiner Kollegin das Leben kostet. Im 2. parallel erzählten Strang werden 2 Familien beschrieben, die Ende der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts in Israel einwandern und in der israelischen Geschichte eine erhebliche Rolle spielen werden.

Dem Krisenreporter werden im Israel der Gegenwart 2 Daten CDs angeboten, welche die Verstrickungen des israelischen Inlandsgeheimdienstes in gezielte Tötungen von Palästinensern beweisen soll. Weil ihm das noch nicht spektakulär genug ist, erfindet er einfach noch einen viel größeren Skandal hinzu und versucht diesen an dem Stern zu verkaufen. Und ab da gibt es in der Geschichte kein Halten mehr. Die Handlungsstränge fließen zusammen und es wird packend. Sein erfundener Skandal scheint tatsächlich stattgefunden zu haben und versuchen ihn die Verursacher aus dem Weg zu räumen.

Man lernt nebenbei viel über die israelische Geschichte, die innere Zerissenheit des Landes, die Kriege, die ständige Bedrohung, die Beteiligung an Massakern an Palästinensern und man bleibt angemessen ratlos zurück.

Schätzing ergreift nicht Partei, ich glaube, er wird trotzdem noch Ärger wegen des Buches bekommen. Es ist wie alles von ihm unglaublich intensiv recherchiert. Edutainment vom Feinsten.

Bewertung: *****

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