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Lesen für KohleWirtschaftzeitlose Klassiker

Abschied vom Homo Oeconomicus, Dueck

By 17.09.08Juni 26th, 2009One Comment

Nach der Lektüre von „Wild Duck“ war ich schwer gespannt, ob auch die anderen Bücher von Dueck dieses hohe Niveau halten können. Er hat ja eine ganze Menge davon geschrieben. Als nächstes habe ich mir dann den „Abschied vom Homo Oeconomicus“ vorgenommen.

Ich halte Dueck für den besten deutschen Wirtschaftsautor. Er vereint die Erzähl- und Schreibkunst amerikanischer Topautoren mit der gedanklichen Tiefe eines deutschen Wissenschaftlers. Das ist eine Kombination, die ich so noch nicht gesehen habe. Er heimst zu Recht einen Preis nach dem anderen ein. Ich werde mich nach und nach durch sein Gesamtwerk arbeiten und die Bücher hier vorstellen.

Dieses Buch reiht sich ein in die immer zahlreicher werdende Grunsatzkritik der traditionellen Ökonomie inkl. des Behavorismus. Die Prämisse dieser Lehre, dass der Mensch ein rational handelndes Wesen, ist, dass seinen Nutzen zu mehren versucht wird detailliert auseinandergenommen und widerlegt.

Bis hierhin stellt dieses Buch keine wirkliche Innovation mehr dar. Das haben andere vor ihm auch schon geschafft. Das besondere an seinem Ansatz ist, dass er eine Beziehung der Handlungsmuster zu den Kondratieff – Zyklen herstellt, die auch meiner Meinung nach einen sehr viel besseren Erklärungsbeitrag liefert. Man findet in diesem Buch auch eine neue (zumindest mir so noch nicht bekannte) Variante der Erklärung des Erfolgs von Toyota.

Der Kern seiner Botschaft ist, dass westliche moderne Führungskräfte  in allen Zyklus-Abschnitten zu heftiger Übertreibung neigen und damit eine Menge Kummer erzeugen.

In der frühen Aufschwungphase drehen alle durch vor Euphorie, in der späteren Aufschwung schwelgt man in Luxus und im Abschwung wird nur noch auf die kurzfristige Gewinnsteigerung geachtet, auch wenn man damit die Zukunftfähigkeit der Unternehmen und sogar der Gesellschaft aufs Spiel setzt.

Die Empfehlung ist dann auch nicht mehr schwer vorherzusagen: Maß halten, Übertreibungen vermeiden.

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One Comment

  • alex kahl sagt:

    ich bin gespannt, was du von „lean brain management“ hälst, wenn du da ankommst *g*

    eher satirisch, teilweise zum brüllen komisch und oft sehr viel wahres dran.

    ich werde mir bald mal seinen vampirroman vorknöpfen.

    DAS interessiert mich brennend, wie jemand mit so tiefem einblick in psyche, wirtschaft, gesellschaft und zukunftstechnologie sein wissen in einem meiner belletristischen lieblingsgenres vereint.

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