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Politik

Auch kleine zeitliche Beiträge können politisch wirken

Als Reaktion auf meine eigenen Berichte und die Berichterstattung in der Presse auf mein Engagement bei den PIRATEN habe ich immer wieder die Frage gestellt bekommen, ob ich eigentlich nicht als Vorstandsvorsitzender genug zu tun hätte, dass ich mich auch noch politisch engagieren müsste.

Diese Frage ist natürlich berechtigt.

Mein Job bindet mich zwischen 50-70 Stunden in der Woche. Das ist seit 17 Jahren so und ich denke nicht, dass sich das künftig ändern wird.

Hinter der Frage verbirgt sich auch die Vorstellung, dass man ganz erheblich an Zeit aufwenden muss, um sich politisch zu betätigen. Ich kenne das Innenleben der übrigen Parteien nicht und ich bin auch bei den PIRATEN noch nicht lange dabei. Aber ich habe bei den PIRATEN eine Besonderheit wahrgenommen, die ich sehr schätze: Man kann mit einem kleinen zeitlichen Einsatz eine Menge bewegen.

Das liegt auch daran, dass sich die PIRATEN sehr stark über das PIRATEN-WIKI organisieren. Dieses Wiki ist eins der aktivsten, das ich jemals gesehen habe. 4.500 registierte Nutzer erzeugen deutlich über 1.000 Bearbeitungen pro Tag. Überhaupt erinnert die Parteiorganisation sehr stark an die Struktur und Methodik von Open Source Software Projekten und offenen Projekten, wie Wikipedia oder Open-Street-Maps. Jeder kann hier dann, wann er Zeit und Lust hat, wertvolle Beiträge leisten. Jedes Talent findet hier ein Betätigungsfeld.

Die Treffen im realen Leben finden unter anderen bei den Stammtischen statt. Auch diese werden über die Wikis vorbereitet und protokolliert, wie man auch schön an dem Bielefelder Stammtisch sehen kann. Ich finde die Effizienz dieses Stammtisches jedenfalls bemerkenswert. Parallel wird das ganze noch, wie auch in anderen offenen Projekten mit Mailinglisten begleitet, was noch weiter zur Effizienz beiträgt.

Bei den Piraten scheint es eine Menge Menschen zu geben, die sich sowohl mit Kleinbeiträgen als auch mit sehr viel Zeiteinsatz einbringen. Es ist hier gerade nicht so, dass wenige viel machen und der Rest nur staunend konsumiert.

Ich selber werde einen Abend pro Monat in die PIRATEN investieren. Nur jetzt vor der Bundestagswahl werden es eher 2-3 Abende pro Monat sein. Das machen viele aus dem Bielefelder Stammtisch ähnlich. Ein paar engagieren sich auch deutlich stärker.

Ich strebe weder ein Amt noch ein Mandat bei den PIRATEN an, werde aber gerne an der Basis mithelfen, politisch zu wirken. Und ich würde es richtig gut finden, wenn Organisationsformen, wie bei den PIRATEN dazu führen würden, dass sich wieder mehr Menschen an der Politik beteiligen und zwar gleichgültig für welche der zugelassenen Parteien. Schaden würde das unserer Gesellschaft jedenfalls nicht.

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