Laut einer aktuellen Analyse der Deutschen Bank verdankt die US-Wirtschaft ihr derzeitiges Wachstum fast ausschließlich dem massiven Kapitalfluss in Künstliche Intelligenz – ein Investmentzyklus, der jedoch nicht dauerhaft tragfähig sei. Ohne diese KI-getriebenen Ausgaben stünde die US-Wirtschaft bereits am Rand einer Rezession.
Besonders im Fokus steht der Chipkonzern Nvidia, der laut Analyst George Saravelos faktisch das Rückgrat des aktuellen Wirtschaftswachstums bildet – allerdings nicht durch KI-Anwendungen selbst, sondern durch den Bau der Infrastruktur, die KI erst möglich machen soll. „Es mag keine Übertreibung sein zu sagen, dass Nvidia derzeit das US-Wachstum trägt“, so Saravelos. Doch: Damit das so bleibt, müssten die Investitionen weiter „parabolisch“ steigen – und genau das hält die Deutsche Bank für „höchst unwahrscheinlich“.
Auch Bain & Company warnt: Bis 2030 werden weltweit jährlich 2 Billionen Dollar Umsatz benötigt, um die Nachfrage nach KI-Rechenleistung zu bedienen – doch es fehlen rund 800 Milliarden Dollar. Der Markt sei daher überhitzt, die Finanzierungsbasis brüchig.
Hinzu kommt eine extreme Abhängigkeit der Börse von wenigen Tech-Giganten. Die sogenannten „Magnificent 7“ treiben nahezu im Alleingang den S&P 500 nach oben. Der Rest des Marktes stagniert, wie Analysten von Apollo Management und Goldman Sachs betonen.
Kurz gesagt: Der KI-Hype trägt die US-Wirtschaft – aber auf tönernen Füßen.
Quelle: Fortune – The AI boom is unsustainable unless tech spending goes ‘parabolic,’ Deutsche Bank warns