In einem selten offenen Moment räumt Google ein, was viele Publisher und Web-Enthusiasten längst spüren: Das offene Web ist im Sinkflug – und Google selbst trägt mit seiner Gemini-KI kräftig dazu bei.
In einem Blogpost des Google-Managers Rany Ng wird erstmals relativ unverblümt anerkannt, dass durch KI-generierte Antworten massiv weniger Nutzer auf klassische Webseiten weitergeleitet werden. Während früher Suchende auf Links klickten, um sich durch Inhalte zu arbeiten, bleiben sie heute immer häufiger direkt bei der Google-Suche – denn Gemini liefert „die Antworten“ bereits aus. Das spart Nutzern Zeit, entzieht aber Publishern essenzielle Sichtbarkeit und Werbeeinnahmen.
Google versichert zwar, man wolle mit der Branche zusammenarbeiten, um faire Lösungen zu finden – doch die bisherigen Vorschläge wirken vage. Es ist auffällig, dass Google erst jetzt reagiert, nachdem der Druck durch Publisher, Politik und Öffentlichkeit zugenommen hat. Der Artikel zeichnet detailliert nach, wie sich das Gleichgewicht zwischen Suchmaschine und Web verändert hat und warum viele Websites um ihre Existenz kämpfen.
Ein besonders brisanter Punkt: Google betont zwar, dass Gemini-Inhalte nicht auf urheberrechtlich geschütztem Material beruhen – bleibt aber Antworten auf konkrete Fragen schuldig, wie etwa, welche Seiten konkret genutzt wurden, um das Modell zu trainieren.
Fazit: Der Artikel zeigt, dass ein offener Diskurs über die Rolle von KI im Web dringend nötig ist. Wenn die Gatekeeper selbst zum Content-Anbieter werden, steht das Fundament des freien Internets auf dem Spiel.
Quelle: GoogleWatchBlog – Google gibt endlich zu: Das offene Web ist im freien Fall