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Produktiver mit KI – aber stiller: Wie sich Teamarbeit durch Agenten verändert

Eine neue MIT-Studie zeigt, was viele schon geahnt haben: KI-Agenten steigern die Produktivität in der Teamarbeit massiv – und liefern dabei oft sogar bessere Ergebnisse. In einem groß angelegten Experiment arbeiteten mehr als 2300 Personen an Werbeanzeigen, entweder in Mensch-zu-Mensch-Teams oder gemeinsam mit GPT-4o-basierten KI-Agenten. Das Resultat: Die KI-gestützten Teams waren 60 Prozent produktiver – und ihre Texte wurden als qualitativ hochwertiger bewertet. Doch der Produktivitätsgewinn hat seinen Preis: Der soziale Austausch im Team nimmt spürbar ab.

Die Forscher stellten fest, dass in Mensch-KI-Teams 23 Prozent weniger soziale Nachrichten verschickt wurden. Small Talk, Empathie, Humor – klassische menschliche Teamqualitäten – geraten zunehmend in den Hintergrund. Stattdessen dominieren Effizienz, Klarheit und Output.

Getrennt optimieren: Text-KI glänzt, Bild-KI schwächelt

Um die Laborergebnisse zu validieren, wurden rund 2.000 der produzierten Anzeigen auf der Plattform X (vormals Twitter) veröffentlicht – mit knapp fünf Millionen Impressionen. Dabei zeigte sich ein klarer Trend: KI-generierte Werbetexte schnitten bei den Nutzern besser ab als rein menschliche. KI-generierte Bilder hingegen wurden schwächer bewertet, was auf deutliche Qualitätsunterschiede zwischen den Modellen für Sprache und Bild hinweist.

Für Unternehmen bedeutet das: Text- und Bildproduktion sollten getrennt optimiert werden. Eine pauschale Übergabe kompletter Kampagnen an KI kann kontraproduktiv sein – etwa durch höhere Klickkosten bei schlechten Visuals. Die ideale Lösung ist ein hybrides Modell: KI schreibt, der Mensch gestaltet.

Personalisierung ist der Schlüssel

Die Studie geht noch weiter: KI-Agenten mit unterschiedlichen Persönlichkeitsprofilen führten je nach Persönlichkeitstyp der menschlichen Teammitglieder zu besseren oder schlechteren Ergebnissen. Introvertierte, gewissenhafte Menschen arbeiteten am besten mit offenen, flexiblen KI-Partnern – extrovertierte bevorzugten strukturierte, zuverlässige Agenten. Das deutet auf einen nächsten Entwicklungsschritt hin: hyper-personalisierte KI-Partner, die auf individuelle Arbeitsweisen zugeschnitten sind.

Fazit: Die Zukunft der Teamarbeit wird hybrid – mit KI als produktivem, aber eher nüchternem Kollegen. Textlich ist sie dem Menschen bereits oft überlegen, visuell aber noch nicht. Wer die Stärken richtig kombiniert, kann Output und Qualität steigern – ohne den Teamgeist ganz zu verlieren.

Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.)
Studie: Mind Meets Machine: Generative AI as a Team Member for Human-AI Collaboration (MIT, 2025)

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