Die Angst vor dem „Jobkiller KI“ ist allgegenwärtig – aber sie trifft nicht alle gleich. Der Artikel zeigt eindrücklich: Wer sich von Künstlicher Intelligenz bedroht fühlt, hängt stark vom Alter, Bildungsstand und der eigenen Technikaffinität ab. Jüngere Menschen mit digitalem Mindset sehen KI eher als Werkzeug und Karrierechance. Ältere hingegen, vor allem in klassischen Büroberufen, erleben KI häufiger als potenziellen Verdränger. Sie haben oft weniger Vertrauen in ihre Fähigkeit, sich umzustellen oder neue Technologien produktiv zu nutzen.
Diese Wahrnehmung ist kein Zufall: Wer nicht mit digitalen Werkzeugen aufgewachsen ist, für den wirken Automatisierung und generative KI oft wie eine Blackbox – komplex, unberechenbar, entwertend. Und während Digital Natives eher fragen: „Wie kann ich KI einsetzen, um besser zu werden?“, fragen andere: „Wird KI mich ersetzen?“ Diese psychologische Spaltung führt zu einem Auseinanderdriften im Umgang mit technologischen Umbrüchen – und erschwert eine gemeinsame Debatte über Chancen und Risiken.
Zudem zeigt der Artikel: Die gesellschaftliche Diskussion kreist oft um Extremszenarien – entweder um Totalautomatisierung oder um Heilsversprechen. Dazwischen liegt jedoch die Realität: KI ersetzt keine ganzen Berufe, sondern Tätigkeiten. Sie verändert, fragmentiert und verschiebt Anforderungen – und trifft damit sehr konkret Menschen in sehr unterschiedlichen Lebenssituationen.
Die Autoren fordern deshalb mehr politisches und unternehmerisches Gespür für diese soziale Dimension des Wandels. Wer Weiterqualifizierung fordert, muss auch dafür sorgen, dass sie erreichbar und sinnvoll ist – nicht nur für Tech-Eliten, sondern für alle. Nur so lässt sich verhindern, dass die KI-Revolution tatsächlich „ihre Kinder frisst“.