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Allgemein

Autonome Drohnenschwärme: Ukraine setzt auf vernetzte Kriegsführung

Die Ukraine geht im Drohnenkrieg neue Wege: Laut einem Bericht des Wall Street Journal nutzt das Land sogenannte Schwärme aus mehreren Drohnen, die selbstständig navigieren und untereinander kommunizieren können. Jede Drohne ist dabei auf eine andere Funktion spezialisiert – etwa Aufklärung oder Angriff – und kann Informationen mit den anderen austauschen, um das gemeinsame Ziel zu erreichen.

Was nach Science-Fiction klingt, ist technisch bereits Realität, wenn auch noch im kleinen Maßstab: Aktuell fliegen meist drei bis acht Drohnen gleichzeitig, die Obergrenze liegt bei etwa 25. Das ukrainische Unternehmen Swarmer, das die zugrunde liegende Software entwickelt, arbeitet daran, Schwärme mit bis zu 100 Drohnen zu koordinieren.

Ein großer Vorteil: Weniger Personal wird benötigt. Früher musste jede Drohne von mehreren Personen überwacht und gesteuert werden – jetzt reicht ein Team von drei Personen für einen Mini-Schwarm. Außerdem lassen sich teure, große Drohnen durch leichtere und günstigere Einheiten ersetzen, die im Verbund agieren. Die Schwärme bestehen oft aus einer Drohne mit Sensorik und Kamera, während die anderen kleine Sprengladungen tragen.

Durch ihre Autonomie und Koordination sind die Drohnen schwerer abzufangen. Die Zerstörung einer Einheit bedeutet nicht automatisch das Scheitern der Mission, da die anderen den Angriff fortsetzen können. Zudem sind mehrere kleine, bewegliche Ziele für Luftabwehrsysteme schwieriger zu treffen als ein einzelnes großes.

Die Technik bringt jedoch nicht nur militärische Vorteile, sondern auch neue Herausforderungen – sowohl technisch als auch ethisch. Die Kommunikation innerhalb des Schwarms ist komplex; es gab wiederholt Probleme durch Datenüberlastung. Auch der Einsatz tödlicher autonomer Systeme ist international umstritten. Zwar betonen NATO-Staaten, dass ein Mensch den finalen Schussbefehl geben muss – doch die rasante Entwicklung der Technologie stellt bestehende Regeln zunehmend infrage.

Quelle: Golem.de

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