Künstliche Intelligenz kann mittlerweile vieles, was Unternehmensberatungen sonst teuer anbieten – wenn man ihr das richtige Denken beibringt. Ein Beispiel: Die F.A.Z. zeigt, wie sich aus ChatGPT ein virtueller Strategieberater formen lässt, der nach klassischen Consulting-Standards arbeitet. Der digitale Assistent namens „Meckie“ nutzt Methoden wie MECE, das 7S-Modell oder das Pyramid Principle, um strukturierte Analysen, Hypothesen und Handlungsempfehlungen zu liefern. Selbst konstruktiver Widerspruch und Unsicherheiten gehören zum Repertoire.
Herzstück des Setups ist ein klar formulierter Prompt, der die Rolle, Denkweise und den Ablauf der Beratung vorgibt. Die KI erstellt dann Executive Summaries, analysiert Märkte, formuliert Strategien und benennt Risiken – zum Beispiel für ein fiktives Elektrocabrio-Projekt. Der Clou: Diese Herangehensweise lässt sich leicht auf andere Branchen übertragen, vorausgesetzt man liefert der KI passendes Fachwissen und ergänzt mit internen Daten.
McKinsey selbst nutzt seit 2023 eine interne KI namens „Lilli“, die auf über 100.000 firmeninterne Dokumente zugreift und mittlerweile von 75 % der Belegschaft regelmäßig genutzt wird. Auch diese KI spart Zeit bei Recherche und Strukturierung – und zeigt, wie Beratung künftig aussieht: als Kombination aus Erfahrung, Methode und Maschine.
Wer eigene KI-Berater bauen will, kann weitere Tools wie SWOT, PESTEL oder Porter’s Five Forces integrieren. Die Modelle sind der KI bekannt, sie müssen nur im Prompt mitgedacht werden. Die Qualität hängt dabei stark von Klarheit und Tiefe des Inputs ab. Und auch wenn ein KI-Berater noch kein Ersatz für das Gesamtpaket einer Top-Beratung ist – als strategischer Sparringspartner im Alltag kann er bereits erstaunlich weit mitdenken.
Quelle:
FAZ PRO Digitalwirtschaft – Wie man eine KI als Unternehmensberatung trainiert