Die KI-Suchmaschine Perplexity AI sorgt für Schlagzeilen: Das junge Unternehmen hat Google ein unaufgefordertes Barangebot in Höhe von 34,5 Milliarden Dollar für den Webbrowser Chrome unterbreitet. Mit dem Kauf würde sich Perplexity potenziell den direkten Zugang zu mehr als drei Milliarden Nutzern sichern – und damit einen massiven strategischen Vorteil im Wettstreit um die Zukunft der KI-gestützten Internetsuche.
Obwohl Perplexity aktuell nur mit rund 14 Milliarden Dollar bewertet wird, sollen laut Reuters mehrere Fonds angeboten haben, die Transaktion vollständig zu finanzieren. Große Investoren wie Nvidia und Softbank stehen bereits hinter dem Startup. Dennoch bleibt offen, wie konkret Perplexity das Geschäft tatsächlich stemmen will.
Brisant: Die Übernahmeofferte fällt in eine Phase, in der Google zunehmend unter kartellrechtlichen Druck gerät. Das US-Justizministerium prüft im Rahmen eines laufenden Verfahrens, ob Google wegen seiner Marktdominanz zur Abspaltung einzelner Geschäftsbereiche gezwungen werden kann – darunter auch Chrome. Ein entsprechendes Urteil wird noch im August erwartet.
Marktbeobachter halten es für unwahrscheinlich, dass Google freiwillig verkauft. Doch sollte es zu einem regulatorischen Eingriff kommen, könnten auch andere Interessenten wie OpenAI, Yahoo oder Apollo Global Management ins Spiel kommen. DuckDuckGo-Chef Gabriel Weinberg beziffert den wahren Wert von Chrome übrigens auf mindestens 50 Milliarden Dollar – deutlich mehr als Perplexitys Angebot.
Die Offerte zeigt jedoch: Perplexity meint es ernst. Der Vorstoß ist nicht nur ein PR-Coup, sondern auch ein strategischer Schachzug mit Signalwirkung – die etablierten Tech-Giganten bekommen ernstzunehmende Konkurrenz.
Quelle: FAZ