Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Büroalltag verspricht Effizienz und kreative Freiräume – doch die Realität sieht oft anders aus. Eine aktuelle Erhebung von Indeed zeigt: Drei Viertel der Beschäftigten, die KI-Tools nutzen, gewinnen damit pro Woche maximal drei Stunden Zeit. Nur acht Prozent schaffen mehr als sechs Stunden. Statt diese für Weiterbildung oder Innovation zu nutzen, verschwinden die Freiräume häufig in privaten Pausen oder zusätzlichen Meetings – besonders dort, wo es keine offene KI-Kultur gibt.
Laut Indeed-Geschäftsführer Frank Hensgens hemmen Unsicherheiten und fehlender Austausch in vielen Unternehmen die produktive Nutzung von KI. Oft herrscht ein stilles Konkurrenzverhältnis, das Fortschritt blockiert. 59 Prozent der Befragten, die sich nicht trauen, offen über KI mit Vorgesetzten zu sprechen, verwenden die eingesparte Zeit für private Pausen. In Unternehmen mit offener KI-Kultur sind es nur neun Prozent.
Auch das MIT bestätigt die kulturelle Schwachstelle: Nur fünf Prozent der KI-Pilotprojekte in Unternehmen führen zu spürbarem wirtschaftlichen Nutzen. Investitionen fließen häufig in Marketing statt in effektive Automatisierung, etwa im Backoffice – dort, wo der Return on Investment nachweislich höher ist.
Die Studien zeichnen ein deutliches Bild: Ohne klare Richtlinien, offene Kommunikation und gezielte Integration verpufft das Potential der KI. Wo Unternehmen dagegen aktiv eine KI-Kultur fördern, steigen sowohl Effizienz als auch Innovationskraft – und der Umgang mit KI wird zu einem echten Wettbewerbsvorteil.
Quelle:
FAZ.NET