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Allgemein

IT-Stellenmarkt bricht ein – trotz anhaltendem Fachkräftemangel

Die Nachfrage nach IT-Fachkräften in Deutschland ist 2024 stark zurückgegangen – und das ausgerechnet in einer Zeit, in der Digitalisierung und technologische Innovationen eigentlich mehr IT-Kompetenz erfordern denn je. Besonders betroffen sind hochqualifizierte Expert:innen mit Hochschulabschluss, deren offene Stellen um über ein Drittel eingebrochen sind. Informatiker:innen (-46,2 %) und Wirtschaftsinformatiker:innen (-38,2 %) trifft es besonders hart.

Der Rückgang hängt laut IW Köln vor allem mit der konjunkturellen Schwäche und wachsender wirtschaftlicher Unsicherheit zusammen. Viele Unternehmen verschieben Investitionen, insbesondere in komplexe IT-Projekte – das drückt direkt auf den Bedarf an spezialisierten Fachkräften. Am deutlichsten ist der Stellenrückgang im Sektor der IT-Dienstleister (-31,6 %), wo eigentlich die größte Zahl an IT-Fachleuten beschäftigt ist.

Doch es gibt auch gegenteilige Entwicklungen: In 25 von 88 Wirtschaftsbereichen stieg die Nachfrage – insbesondere in der Rechts- und Steuerberatung sowie Wirtschaftsprüfung, wo digitale Lösungen (auch mittels KI) stark vorangetrieben werden. Hier stieg die Zahl offener IT-Stellen um über 500 %.

Trotz des allgemeinen Rückgangs bleibt der Fachkräftemangel bestehen: Über 13.500 Stellen konnten rechnerisch nicht besetzt werden, besonders in der Informatik (rund 7.000). Die Herausforderungen bleiben also groß. Perspektivisch wird die Lücke bis 2028 weiter wachsen – Maßnahmen wie mehr Nachwuchsqualifizierung, Quereinstieg, internationale Rekrutierung und flexible Arbeitsmodelle bleiben entscheidend.

Quelle:
Institut der deutschen Wirtschaft Köln – IW-Kurzbericht Nr. 73/2025

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