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Allgemein

GPT-5 verlangt mehr Präzision – Prompten wird zur Kunst

Mit GPT-5 verändert OpenAI nicht nur das Leistungsniveau seines Sprachmodells, sondern auch die Art, wie wir mit der KI interagieren. Das neue System ist leistungsstärker, reagiert direkter und arbeitet strukturierter – allerdings unter der Voraussetzung, dass die Nutzer klarer, präziser und methodischer prompten. Einfache Eingaben reichen oft nicht mehr, um gute Ergebnisse zu erzielen. Stattdessen setzen sich Methoden wie „Chain-of-Thought“, „Few-Shot-Prompting“ oder das „Rise“-Modell durch, bei dem Rolle, Input, Schritte und Erwartungen systematisch formuliert werden.

Die Neuerungen bringen mehr Kontrolle, aber auch mehr Komplexität. GPT-5 denkt mehrschrittig, plant mit größerem Kontextfenster und benötigt exakte Anweisungen – beispielsweise bei der Erstellung von Karten oder beim Programmieren. Selbst zahlende Nutzer erhalten nun Tools wie einen Prompt-Optimierer oder können Persönlichkeits-Profile wie „Zyniker“ oder „Geradeheraus“ auswählen, um das Verhalten der KI zu personalisieren. Gleichzeitig arbeitet OpenAI daran, die Antworten der KI emotional zugänglicher zu gestalten – ein Reaktion auf Kritik an der zunächst kühlen Tonlage des neuen Modells.

Die Überarbeitung des Modells nur Stunden nach dem Start zeigt: OpenAI steht unter hohem Innovationsdruck. Konkurrenzprodukte wie Claude oder Gemini lauern. Auch wenn GPT-5 derzeit auf vielen Leaderboards vorne liegt, ist der Vorsprung minimal – und ein gutes Ergebnis hängt immer stärker von der Qualität des Prompts ab. Wer das Modell versteht, kann mächtige Ergebnisse erzielen. Wer es oberflächlich nutzt, stößt schnell an Grenzen. Prompten wird damit zur Schlüsselkompetenz im KI-Zeitalter.

Quelle:
FAZ PRO Digitalwirtschaft – Wie GPT-5 das Prompten verändert (20.08.2025)

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