Immer mehr Menschen nutzen Künstliche Intelligenz wie ChatGPT, um sich beim Online-Shopping beraten zu lassen – und umgehen dabei traditionelle Plattformen wie Google oder Amazon. Anstatt in Suchleisten Marken oder Produktnamen einzugeben, formulieren Nutzer ganze Fragen: „Welches Smartphone passt zu meinen Bedürfnissen?“ oder „Welche Laufschuhe sind gut für Anfänger?“ Die Antwort kommt direkt von der KI – oft inklusive Produktempfehlungen und Kauflinks.
Diese Entwicklung hat tiefgreifende Folgen für den E-Commerce. Nicht mehr die größten Werbebudgets oder die besten SEO-Tricks entscheiden über Sichtbarkeit, sondern die Relevanz aus Sicht der KI. Händler und Marken müssen lernen, ihre Angebote so zu gestalten, dass sie in den Empfehlungsmechanismen der KI auftauchen. Gleichzeitig stellt sich die Frage nach Transparenz: Welche Daten und Quellen nutzt die KI? Und wie lassen sich Interessenkonflikte vermeiden, wenn etwa KI-Systeme mit bestimmten Anbietern kooperieren?
Fest steht: Wer im digitalen Handel bestehen will, muss verstehen, wie KI funktioniert – und wie sich Kaufentscheidungen in einem System verschieben, das nicht mehr der Nutzer aktiv durchsucht, sondern in dem die KI filtert, auswählt und entscheidet.